Ordnung : Fringillidae
Familie : Carduelidae
Gattung : Pyrrhula
Art : Pyrrhula Pyrhulla
Der Dompfaff teilt sich in mehrere Arten und einer Anzahl von Unterarten auf.
Ich beschränke mich auf die Unterartenguppe 2 - Europäische Gimpel
mit 8 Unterarten. ( Pyrrhula pyrrhula )
Ausbreitung:
P. p. Pileata Britische Inseln
P. p. Europea Frankreich - Belgien - Holland - West - Deutschland - Dänemark
P. p. Iberiae Spanien - Portugal
P. p. Rossikowi Türkei - Kaukasus
P. p. Caspica Iran - Kaspische Region
P. p. Cassini Kamtschatka
P. p. Pyrrhula Übriges Europa
P. p. Coccinea Keine klare Abgrenzung zu den in Nord - West und
Mitteleuropa vorkommenden Unterarten.
Vögel sind oft schwer zu unterscheiden, manchmal nur in Größe und Farbgebung
Namensgebung :
Seine behäbige und kompakte Gestalt mit dem roten Brustgefieder ( wie ein Gewand ) und der schwarzen Kopfplatte gaben ihm den Namen Dompfaff, weil er vielen Leuten wie ein Domherr
erschien.
Weitere Namen : Rotfink, Bollenbeißer ( Knospenbeißer ), Lobfink, Blotfenke, Rottvogel, usw.
Lebensraum:
Nadel - und Mischwälder, Fichtenschonungen, Gärten, Friedhöfe und Parkanlagen mit Nadelbäumen wie Koniferen und ganz wichtig mit Fichten. Im Frühjahr hält er sich gerne
in Streuobstwiesen auf, wo er sich an den frischen Knospen erlabt. Im Sommer paarweise, im Winter in kleinen Trupps in Birken, Ahorn, Eschen nahrungsuchend.
Kennzeichnung:
Männchen rote Brust, hellgraue Oberseite, schwarze Kopfplatte, graue Flügelbinde. Weibchen Unterseite rötlichbraun, Oberseite graubraun. Beide Geschlechter
weißer Bürzel, schwarzer Schwanz und einem schwarzen dicken Kegelschnabel.Ein weit verbreiteter Finkenvogel von ruhigem Wesen, wenig scheu.
Jungvögel sind ähnlich wie das Weibchen gefärbt, aber das Kleingefieder zeigt mehr braun. Die Geschlechter sind erst richtig nach der Jugendmauser zu bestimmen.
Vögel je nach Art 14-18 cm
Leise knarrend und quetschend mit charakteristischem Flötenruf ( diüüh )
Paarbildung:
Nach der Jugendmauser finde ein wichtiges Ritual statt, dies ist für die spätere Paarbildung sehr wichtig. Treffen sich zwei Gimpel verschiedenen Geschlechts, so wird das Weibchen mit
aufgerissenem Schnabel und aufgeblusterten Bauchgefieder auf das Männchen zufliegen. Das Männchen als Auserwählter weicht bei Interesse vorsichtig zurück. Bei Desinteresse fliegt er schnell weg.
Das interessierte Männchen versucht seinerseits mit zum Weibchen hingedrehten Schwanz und ebenfalls aufgeblusterten Brustgefieder den Weg zu verkürzen, solange bis das Weibchen die Feindseligkeiten
einstellt. Sollte das Männchen mit Desinteresse nicht die Flucht ergreifen und nicht die Gestiken erwiedern, so wird es richtig attakiert. Hierbei hat es schon oft tote Männchen gegeben, da
diese Hemmungen haben, Weibchen anzugreifen.
Schnabelflirt:
Nachdem er das Weibchen erreicht hat, berührt er ihren Schnabel und wendet sich schnell von ihr weg und hüpft zur Seite. Reagiert das Weibchen mit derselben Geste, wird dieses
Ritual mehrmals wiederholt. Öfters fliegt einer der beiden kurz weg, kehrt jedoch schnell wieder zurück, um mit dem Schnäbeln fortzufahren.
Zärlichkeitsfüttern:
Nach dem Schnabelflirt kommt das Zärtlichkeitsfüttern, hierbei bettelt das Weibchen ihren Auserwählten wie ein Jungvogel an. Es macht sich klein, sperrt von unten und
flattert mit den Flügeln. Dabei macht das Männchen sich groß und füttert es aus dem Kropf.
Halmbalz:
Je nach dem wie weit die Geschlechtsdrüse ( Gonade ) fortgeschritten ist, fängt das Männchen oft schon im Februar an, wie im Schnabelflirt beschrieben, diesmal jedoch mit einem Halm im
Schnabel, um das Weibchen zu balzen.
Paarung:
Es ist immer das Weibchen, das zur Paarung auffordert. Duckend mit zitternden Flügeln und leisen Lauten lockt es das Männchen an. Dieses sitzt dann mit gesträubten Bauchgefieder und
erhobenen Schnabel auf dem Weibchen, hält sein Gleichgewicht mit Flügelschlagen und vollzieht die Begattung. Dies geschieht meist in den frühen Morgenstunden.
Nestbau:
Das Männchen sucht den Nistplatz aus, meist in niedrigen Nadelbäumen oder dichten Hecken. Gefällt dem Weibchen der Platz, wird mit dem Nestbau begonnen. Hierfür ist das Weibchen zuständig,
beim Besorgen vom Nistmaterial wird es vom Männchen begleitet. Dieser trägt ab und zu auch einen Halm im Schnabel, lässt ihn aber alsbald wieder fallen. Das Nest besteht im Grundgerüst aus
kleinen Reisern,welches dann mit feinen Halmen und Wurzeln bzw. Tierhaaren ausgepolstert wird. Während dieser Zeit wird das Weibchen oft von ihrem Partner gefüttert und
begattet.
Gelege:
Zwischen April und August findet die Eiablage dann täglich in den Morgenstunden statt. Es werden 4-6 Eier gelegt. Diese sind blassblau mit dunkelroten und
graurötlichen Flecken. Die Brutzeit beträgt ca. 13-15 Tage. Die Jungen werden in den ersten Tagen intensiv vom Weibchen gehudert und auch gefüttert. Hierbei wird das Weibchen vom
Männchen auf dem Nest versorgt. Das Weibchen verlässt das Nest nur um seine Notdurft zu verrichten oder um das Gefieder ein wenig zu pflegen. Das Männchen füttert meist erst am 5.-6. Tag direkt
mit. Es werden 2-3 Bruten im Jahr verrichtet.
Mauser :
Die Mauser findet von August bis Oktober statt, ca 80 Tage.
Es wird das ganze Gefieder gewechselt, dies dauert so lange weil, der Vogel immer flugfähig sein muss. Die Mauser findet oft schon während der Jungenaufzucht statt. Die Jungen machen eine sogenannte
Jugendmauser. Hierbei wird nur das Kleingefieder gewechselt. Dabei ist wichtig, dass die Vögel viele Beeren wie Eberesche und Linguster aufnehmen. Das Brustgefieder der Männchen kommt dadurch erst
richtig zur Geltung.
Ernährung:
Der Dompfaff ist hauptsächlicher Körnerfresser ( Samenfresser ), die er in den unterschiedlichsten Reifegraden frisst.
Während der Aufzucht werden spezielle Samenstände bevorzugt, dazu gehören z.b Samen von Löwenzahn, Vogelmiere, Ampfer, Distel, Hirtentäschel usw. Dazu kommt dann noch tierische Nahrung, z.b
Wiesenplankton, Spinnen, kleine Schnecken, Blattläuse und Ameisen.
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! ACHTUNG !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Der Dompfaff in der Gesetzgebung:
Meldepflicht gem. § 7 Abs. 2 Bundesartenschutzverordnung ( BArtSchV ) Jede Bestandsveränderung ist meldepflichtig. Das bedeutet jeder ver -
und gekaufte, verstorbene, getauschte, neu geborene Vogel muß der zuständigen Behörde gemeldet werden Jungvögel müssen mit möglichst geschlossenen
Artenschutzringen beringt werden. ( Ringgröße 2,8 -3,0 mm)
Zuständige Behörde:
( Für mich zuständige Behörde )
Regierungspräsidium Kassel
Frau Schnellbächer / Frau Caßelmamm ( Tel. 0561 106 - 4618 / 4616 )
Steinweg 6
34112 Kassel
Weitere Gimpel Arten: Pyrrhula
P. Leucogenis : Weißwangengimpel
P. Nipalenis : Schuppenkopfgimpel
P. Erythaca : Maskengimpel
P. Erythroceohala : Rotkopfgimpel
P. Aurantiaca : Goldrückengimpel
P. Murina : Azorengimpel
P. Cineracea : Blauer Gimpel
P. Griseiventris : Japangimpel
Übersetzungen
Deutsch : Dompfaff
Englisch : Bullfinch
Französisch : Bouvreuil
Niederländisch : Goudvink
Italienisch : Ciuffolotto
Spanisch : Camachuelo
Ungarisch: Süvöltő
Russisch : снегирь
Dänisch: Dompap
Schwedisch: Domherre
Slowakisch: Hýľ
Türkisch: şakrakkuşu